Stachelbeer-Appetizer in 3 Variationen
- katrinbunner
- 23. Juli
- 3 Min. Lesezeit

Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie ein bisschen ins Hintertreffen geraten ist und sträflich vernachlässigt wird: die profane Stachelbeere. Dabei zeigt sie, sofern in voller Reife vom Strauch gepflückt, ein unvergleichliches Aroma aus einer Mischung von Kiwi und Weintraube und brilliert mit einem muntermachenden Spiel von leichter Süße und kräftiger Säure. Roh verzehrt, kitzelt sie zunächst den Gaumen mit ihren feinen Härchen. Und platzt die eher kräftige Schale im Mund, erfreut das Fruchtmark mit seiner Komplexität.
Ich habe beim Bauern vollreife rote Stachelbeeren gekauft und mich dann auf dem Heimweg entschieden, daraus Appetithäppchen zuzubereiten. Basis für alle drei Varianten ist eine Art Stachelbeer-Chutney (oder Relish), abgewürzt mit frisch gemörsertem Fenchel, rotem Kampotpfeffer und ordentlich Estragon. Es ist insofern kein richtiges Chutney, weil es nicht lange dicklich eingekocht, sondern nur kurz durch die Pfanne gezogen wird.
Die nun etwas musigen Stachelbeeren habe ich anschließend mit drei verschiedenen frischen Käsen und gerösteten Pinienkernen oder Pekannüssen kombiniert. Alle 3 Varianten sind allesamt köstlich, unterscheiden sich jedoch logischerweise geringfügig und können dadurch die unterschiedlichen Geschmäcker der Gäste erfreuen.
Variante 1: Stachelbeerchutney mit Mozzerella und Pekannuss
Variante 2: Stachelbeerchutney mit Hüttenkäse und Pinienkernen
Variante 3: Stachelbeerchutney mit Ziegenfrischkäse und Pinienkernen
Das Rezept kann nicht nur als Amuse Bouche Verwendung finden, es ist auch die perfekte Ergänzung für eine regionale Tapastafel.
Und so wird das Chutney zubereitet:
Zutaten für 15-20 Löffel oder Schälchen:
200 g rote, reife Stachelbeeren
1 EL Olivenöl
1 EL Rohrzucker
11/2 TL gemörserte Fenchelsamen
1 Schuss (2-3 EL) Weißwein
3-4 Zweige Estragon, die Blättchen gehackt
Pfeffer, am liebsten Roter Kampotpfeffer
Eine Prise Salz
Zubereitung:
Von den Stachelbeeren den Stiel sowie die Blüte abschneiden. (Das geht am besten mit einer Nagelschere, jedenfalls habe ich das als Teenager so von meiner Mama gelernt). Die Stachelbeeren anschließend halbieren.
In einer kleinen Sauteuse oder Pfanne das Öl erhitzen, den Zucker zugeben und leicht ankaramellisieren. Den gemörserten Fenchel zugeben, ganz kurz mit anrösten und mit einem Schuss Wein ablöschen. Die Stachelbeeren kurz in dem Sud schwenken und alles vom Herd nehmen. Abkühlen lassen.
Von den Estragon-Zweigen die Blättchen abstreifen und fein schneiden. Die Spitzen für die Dekoration aufbewahren. Den fein geschnittenen Estragon zum abgekühlten Chutney geben und dieses mit Pfeffer und einer Prise Salz abschmecken.
2 EL Pinienkerne und 1 EL Pekannüsse, halbiert, separat nacheinander in einer Pfanne ohne Fett rösten und beiseite stellen.
Mozzarella und Ziegenfrischkäse nach Belieben portionieren.
Den Hüttenkäse könnte man theoretisch so verwenden, wie er ist. Ich verfeinere ihn jedoch mit 1 EL Olivenöl, Pfeffer sowie 1/2 gepressten Knoblauchzehe (Mengenangabe ist für 1 Becher, 150 g, Hüttenkäse)
Nun die Löffel oder Portionsschälchen anrichten: als Basis 1 gehäuften TL Stachelbeerchutney pro Löffel oder Schälchen geben, darauf jeweils ein Stück (bei Hüttenkäse einen TL) vom Käse setzen. Mit entweder Pinienkernen oder Pekannüssen , frischem Pfeffer und einem Estragonblättchen dekorieren.
Fertig und Yummie!😀
Ich wünsche euch allen einen guten Appetit.

Und die passenden Getränke empfehlen wir (d.h. meine gleichgestellte Hälfte und ich) gleich mit:
Variante Mozzarella mit Pekannüssen… Pinot Sekt (alkoholfrei: Grüner Fuchs, ein Verjus, mit sprudeligem Wasser und Eis)
Variante Hüttenkäse mit Pinienkernen...ein kräftigerer Weißwein, z.B. Chardonnay
Variante Ziegenkäse mit Pinienkernen… Rosè (alkoholfrei:Kombucha-Schorle)




Kommentare