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  • katrinbunner

Ceviche von Skrei und Schwarzwurzeln


Skrei und Schwarzwurzeln haben fast die gleiche Farbe und sind in der Mischung auf den ersten Blick kaum voneinander zu unterscheiden

Den Skrei habe ich mit all seinen Facetten kennen und lieben gelernt, als ich 2013 als Siegerin des Feinschmecker-Hobbykochwettbewerbes eine unvergessliche Reise in die Lofoten gewonnen habe. Wir durften ihn dort auf hoher See angeln und anschließend in diversen Küchen auf die vielfältigste Art zubereiten. Diese erlebnisreichen Tage voller Abenteuer und Genuss haben sich fest in meine Hirnrinde eingegroovt, und ich rufe sie mir als gern wieder herbei.



Mit dieser Historie im Gepäck kommt Skrei bei uns zwischen Januar und März nicht nur einmal auf den Tisch. Der Wanderer unter den Kabeljauen und die hiesigen Schwarzwurzeln haben im Winter Hochkonjunktur. Und was zusammen genussreif wird, darf gut und gerne miteinander kombiniert werden. In dieser Saison wollte ich es mal mit einer Ceviche probieren. Der Fisch wird roh verwendet und durch den Limettensaft, der in der sogenannten Tigermilch (der sauer- scharfen Würzsoße für den Fisch) steckt, quasi kalt gegart.


Theoretisch könnt ihr für dieses Gericht auch Limettensaft aus der Flasche verwenden, das würde ich aber nicht empfehlen. Frisch gepresste Biolimetten bringen ein wesentlich besseres Aroma mit und machen die Tigermilch zum Genuss. Bezüglich der Schärfe der Tigermilch könnt ihr die Zahl der Peperoni bzw. Chili ganz nach eurem Gusto wählen. Ich mag es nur leicht-mittel scharf, und mir genügt daher eine rote Peperoni voll und ganz. Aber ich bin mir vollends bewusst, dass es nicht wenige Genießer gibt, die den Thrill mögen, wenn die Schleimhäute so richtig brennen.


Das Gericht ist eine perfekte, leichte Vorspeise und zudem schnell zubereitet. Wem Low carb einerlei ist, kann dazu gern ein gutes Stück Baguette essen. Stippt man mit dem Brot die Tigermilch auf, ist auch dies ein Genuss.


Zutaten für 4 Personen:

400 g Skrei-Loins, alternativ Kabeljau

4-6 Stängel Schwarzwurzeln

2 Avocados (pro Person 1/2 Avocado)

2 EL Erdnüsse, geröstet und gehackt.

 

Für die Tigermilch

120 ml Limettensaft, das ist der Saft von ca. 3 Biolimetten

1 TL Erdnussöl, geröstet

1 Stange Sellerie

1 rote Peperoni

1 kleine rote Zwiebel

1 Knoblauchzehe

4 Zweige Koriander

1/2 TL Salz

Pfeffer

 

Fleur de Sel

4 TL Erdnussöl, geröstet (alternativ Sesamöl)

Ein paar Korianderblättchen zum Dekorieren.

 

Zubereitung:

Die festen Zutaten für die Tigermilch grob in Stücke schneiden (Zwiebeln und Knoblauch natürlich geschält) und zusammen mit Limettensaft und Öl mit dem Pürierstab gründlich mixen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

 

Die Schwarzwurzeln gut waschen und dann mit Gummihandschuhen schälen. Schräg in 1 cm große Stücke schneiden. Sofort in Wasser mit etwas Zitronen- oder Limettensaft legen, damit sie ihre weiße Farbe behalten. Mit 1 TL Salz zum Kochen bringen und 6-7 min garen. Sie sollten noch ein wenig bissfest sein. Abgießen und abkühlen lassen.

 

Den Skrei von der Haut nehmen und in mundgerechte, 1/2 cm dicke Stücke schneiden.

Skreistücke und gegarte Schwarzwurzeln in die Tigermilch geben und ca. 30 min darin ziehen lassen.

 

Währenddessen die Erdnüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, abkühlen lassen und grob hacken. Ein paar Korianderblättchen für die Deko von den Stielen zupfen. (Das kann man auch vorher machen und die Stiele mit in der Tigermilch pürieren)

 

Anrichten:

Die Avocado halbieren, vom Kern befreien und mit einem Esslöffel aus der Schale heben. Jeweils eine halbe Avocado 🥑in dünne Scheiben schneiden und fächerartig auf dem Teller anrichten. Mit etwas Fleur de Sel würzen und mit ein wenig Tigermilch beträufeln. Anschließend den Skrei und die Schwarzwurzeln auf der Avocado anrichten. Und alles nochmals mit Tigermilch beträufeln. (Man muss die Tigermilch nicht komplett aufbrauchen.)

 

Nochmals pro Person 1 TL geröstetes Erdnussöl über die Ceviche geben, mit den gerösteten Erdnüssen bestreuen und mit Korianderblättchen ausdekorieren.

 


Mit den Tellerfarben kann man ein wenig spielen.

Ich wünsche euch einen guten Appetit!

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