Bereits im letzten Winter hatte ich ihn auf unserem Wochenmarkt entdeckt: einen wirklich hübsch anzusehenden, violett-grünen Minikohl, der aussieht wie eine gekräuselte, blütenförmige Mischung aus Rosen- und Grünkohl. Daher auch sein Name. Ich hatte ihn umgehend verarbeitet, aber leider damals kein Bild des Tellers geschlossen. Anschließend konnte ich das Gemüse nirgends mehr entdecken. Doch diese Woche war er wieder da - der Grosenkohl, auch Flower Sprouts genannt. Er ist eine britische Kreuzung aus Rosen- und Grünkohl und ein guter Vitaminspender in der kalten Jahreszeit. Flower Sprouts schmecken milder als Rosenkohl (was mir sehr entgegen kommt) und sind ähnlich nussig wie Grünkohl. Diese neue Kohlsorte lässt sich im Handumdrehen zubereiten, denn sie ist in wenigen Minuten gar. Ich habe ihn etwas asiatisch abgekürzt und mit Süßkartoffelpüree sowie einem Ribeye Steak von der Oma- Kuh kombiniert. Misobutter macht das Ganze rund.
Wir waren bei Tisch ganz begeistert von dieser Neuentdeckung, und ich wünsche mir sehr, dass ich ihn noch öfter beim Gemüsehändler bekommen kann.
Hier findet ihr das Rezept:
Ribeye von der alten Muh/Flower Sprouts/Süßkartoffelpüree/Misobutter
Zutaten für 2 Personen:
2 Ribeye-Steaks
Butterschmalz
Salz, Pfeffer
Grosenkohl
200g Flower Sprouts
Butterschmalz
1 EL Fischsoße
1 EL Mirin
1 EL Reisessig
1 EL Ingwersirup
2 Prisen Knoblauchpulver
Etwas Chili
Püree
1 Süßkartoffel (300 g)
80 g Ghee/Butterschmalz
80 g Sahne
1 TL Gemüsepaste (selbstgemacht)
1 EL Limettensaft
1 EL Misopaste
Salz, Chilipulver
Misobutter
100 g weiche Butter
1 EL Misopaste
Fleur de Sel
1 TL Zitronenabrieb
1 TL geräuchertes Paprikapulver
Deko: Shiso-Kresse
Zubereitung:
Zunächst mit der Misobutter beginnen, denn diese muss noch kühlen. Dafür alle Zutaten gründlich vermengen, mit Salz und Paprikapulver abschmecken, in Form bringen und kühl stellen. Man kann sie z.B. mittels Backpapier zu einer Art Wurst rollen und in den Kühlschrank geben. Ich habe sie dieses Mal aber in einen Spritzbeutel mit Tülle gefüllt und kleine Röschen auf Backpapier gespritzt und sie anschließend kalk gestellt. Der Vorteil der Portionen ist, dass diese einfach schneller runter kühlen als die kompakte Butterwurst.
Weiter geht es mit dem Süßkartoffelpüree: dafür die Süßkartoffel schälen, würfeln und im Butterschmalz-Sahne-Gemisch mit der Misopaste und etwas Salz ca. 15 min weich kochen. Fein pürieren. Mit Limette, Salz und Chili abschmecken. Bis zum Servieren warm stellen (z.B. in den vorgeheizten Ofen oder aber wie früher - in die "Bettkiste". Die altbewährte Bettkiste war die Mikrowellen-Alternative meiner Mama, wenn wir früher zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kamen und das Essen irgendwie warm gehalten werden sollte. Der Topf wurde einfach in ein Küchtuch eingeschlagen und dann in die Federbettdecke eingepackt. Selbst nach 1-2 Stunden konnte man die Speisen noch warm genießen. Auch heute betrachte ich die Bettkiste als eine praktische und vor allem energieeffiziente Variante.
Nun ran ans Steak: Backofen oder Wärmeschublade auf 80°C vorheizen. Das Steak salzen und in einer Pfanne in heißem Butterschmalz von beiden Seiten je nach Dicke ca. 2-3 min kräftig anbraten. ca. 20-30 min bei 80°C nachziehen lassen.
Die Flower Sprouts waschen und putzen (den unteren Strunk ein Stück abschneiden). Gut abtropfen lassen und in heißem Butterschmalz kurz anbraten. Mit Ingwersirup kurz karamellisieren. Mit Reisessig und Mirin ablöschen. Mit der Fischsoße, dem Knoblauch und Chili würzen und den Deckel auflegen. Bei kleiner Hitze weitere 3-4 min garen. Die Flower Sprouts sollten noch etwas Biss haben.
Anrichten:
Das Steak in Tranchen schneiden und mit Fleur de Sel und Pfeffer würzen. Das Püree auf einen Teller streichen. Die Flower Sprouts darauf anrichten und die Steaktranchen anlegen. Die Misobutter -Röschen daneben setzen.
Versucht das mal. Ich kann es nur empfehlen.Ich wünsche allseits einen gute Appetit!
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